Eine Dachaufstockung bietet eine ideale Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum in einer Bestandsimmobilie zu schaffen und diese erheblich aufwertet. Dabei wird ein weiteres Geschoss auf das bestehende Gebäude gesetzt, was nicht nur eine erhebliche bauliche Veränderung darstellt, sondern auch eine sorgfältige Planung und die Beachtung rechtlicher sowie technischer Vorgaben erfordert. Gerne beraten wir Sie persönlich, um die für Sie beste Lösung zu finden.
Der Weg zur Dachaufstockung
Da eine Dachaufstockung eine bauliche Veränderung darstellt und neue Aufenthaltsräume schafft, ist sie nach Baurecht genehmigungspflichtig. Es muss beachtet werden, dass die Maßnahme den Anforderungen an einen Neubau Rechnung tragen muss und verschiedene bau- und planungsrechtliche Vorgaben wie zum Beispiel die zur Rettungswege- und Brandschutzregelung berücksichtigt werden müssen.
Für jedes Geschoss, in dem Aufenthaltsräume geschaffen werden, sind nach den Vorschriften des Baurechts zwei Rettungswege erforderlich. Der erste Rettungsweg wird in der Regel über das bestehende oder neu geschaffene Treppenhaus erfüllt, das auch als Hauptzugang dient. Der zweite Rettungsweg muss zum Beispiel durch sogenannte „Anleiterbarkeit“ gewährleistet sein, was bedeutet, dass die Feuerwehr die Räume mit entsprechender Ausrüstung, wie Leitern, erreichen können muss.
Auch weitere baurechtliche Vorgaben zur maximal Ausnutzung des Baugrundstücks, die über die zulässigen Grundflächenzahl (GRZ) und Geschossflächenzahl (GFZ) geregelt sind sowie zur Gebäudehöhe müssen eingehalten werden, um den städtebaulichen Vorgaben gerecht zu werden.
Neben diesen baurechtlichen Anforderungen spielen auch technische Aspekte eine wichtige Rolle bei der Planung und Durchführung einer Dachaufstockung. Eine der zentralen Fragen betrifft die Statik: Eine Dachaufstockung erhöht die Lasten auf die Tragstruktur des Gebäudes. Es müssen nicht nur das Gewicht der neuen Bauteile berücksichtigt werden, sondern auch Wind- und Schneelasten sowie ein Puffer für Erdbebenlasten.
Um sicherzustellen, dass die bestehenden Tragwerke die zusätzlichen Belastungen tragen können, muss geprüft werden, ob bauliche Verstärkungen erforderlich sind. Weiterhin müssen technische Versorgungssysteme wie Elektrik, Sanitär- und Heizungsanlagen angepasst oder erweitert werden. Das bestehende elektrische Leitungssystem muss möglicherweise modernisiert werden, um die neuen Räume mit Strom zu versorgen, und auch die Sanitär- und Heizungsanlagen müssen auf die zusätzlichen Anforderungen abgestimmt werden. Dies kann gegebenenfalls größere Eingriffe in die bestehende Infrastruktur erfordern.
Darüber hinaus müssen die neuen Räume auch den aktuellen Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz entsprechen. Für die Dämmung der Geschossdecke und der Außenwände sind Maßnahmen notwendig, um den Wärmeschutz zu gewährleisten. Gerade im Dachbereich gewinnt der sommerliche Wärmeschutz immer mehr an Bedeutung. Auch der Schallschutz sowohl innerhalb des Gebäudes als auch nach außen hin muss beachtet werden, um eine angenehme und ruhige Wohnatmosphäre zu schaffen.
Das Raumkonzept spielt eine ebenso zentrale Rolle bei der Planung einer Dachaufstockung. In vielen Fällen muss eine neue Treppe integriert werden, die den Zugang zum zusätzlichen Geschoss sichert. Dabei ist es wichtig, ausreichend Platz für diese Treppe einzuplanen, da sie oft zu einem Durchgangszimmer führt, was die Nutzung der angrenzenden Räume beeinflussen kann. Auch die ästhetische Integration der Aufstockung in das bestehende Gebäude ist von Bedeutung, damit die neue Baumaßnahme nicht nur funktional, sondern auch optisch harmonisch wirkt und den Anforderungen des Ortsbildschutzes entspricht.
Da eine Dachaufstockung ein komplexes Bauvorhaben ist, das viele verschiedene Faktoren berücksichtigt, ist es ratsam, frühzeitig die Unterstützung eines erfahrenen Architekten oder Fachplaners in Anspruch zu nehmen. Eine Fachplanerin kann sicherstellen, dass alle baulichen, rechtlichen und technischen Voraussetzungen geprüft und eingehalten werden. Dies umfasst die Erstellung eines detaillierten Bauantrags, die Abstimmung mit der zuständigen Bauaufsichtsbehörde sowie die Koordination aller beteiligten Gewerke und Fachleute, um einen reibungslosen Bauablauf zu gewährleisten und die rechtliche Sicherheit des Projekts zu garantieren.
Gerne beraten wir Sie zu Ihrem Bauvorhaben und unterstützen Sie bei der Umsetzung.
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